Offenburg (ots) –
Wo offene Grenzen zum Alltag vieler Pendler, Touristen und Bewohner der Grenzregion zwischen Deutschland und Frankreich gehören, ist die Zusammenarbeit auch für die Polizeien beider Nachbarn zwischenzeitlich ein Muss und eine gelebte Selbstverständlichkeit. „Die Sicherheit der Bevölkerung hat für die Polizeien beider Länder die oberste Priorität“ so der Offenburger Polizeipräsident Jürgen Rieger. „Mit der sehr gut gewachsenen und unkomplizierten deutsch-französischen Zusammenarbeit und den grenzüberschreitenden polizeilichen Maßnahmen stärken wir diese Sicherheit nachdrücklich“, so Rieger weiter. Seit Jahren ist dabei zwischen unterschiedlichen Dienststellen auf beiden Seiten des Rheines eine professionelle aber zum Teil auch freundschaftliche und partnerschaftliche Zusammenarbeit entstanden. Aus dieser heraus resultiert eine hervorragende grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
Die Leiter der beiden französischen Partner, Contrôleur Général Laurent Tarasco (Police Nationale, DDSP 67) und Général Jude Vinot der Groupement der Gendarmerie du Bas-Rhin, folgten daher am 16. Juli der Einladung von Polizeipräsident Jürgen Rieger gerne nach Offenburg.
„Es ist beeindruckend was wir in engem und unkomplizierten direkten Zusammenwirken erreicht haben“ bilanzierte Polizeipräsident Jürgen Rieger das aktuelle Treffen zum Ausbau der polizeilichen deutsch-französische Zusammenarbeit. Gleichzeitig dankte er den französischen Polizeien (Gendarmerie und Police Nationale) für die Unterstützung. So wird das Polizeirevier Kehl regelmäßig durch die Gendarmerie unterstützt, da sehr viele Besucher aus Frankreich nach Kehl zum Einkaufen und für Vergnügungen kommen. Gemeinsame Drogenkontrollen, Fahrradstreifen in der Grenzregion durch die deutsch französische Fahrradstaffel, gegenseitige personelle Unterstützungen anlässlich von Festen und Märkten, Bekämpfung der Motorradunfälle im Schwarzwald und im Elsass sind Alltag auf beiden Seiten.
Während die Welt bei den Spielen auf Paris blickt, fällt der Blick der deutschen Partner ins nahe Nachbarland. Das Polizeipräsidium Offenburg unterbreitete den französischen Polizeien daher das Angebot, während Olympia bei Bedarf personell zu unterstützen, da sich viele Einsatzkräfte der französischen Polizei in Paris oder den anderen Austragungsorten der olympischen Wettkämpfe befinden werden. Verschiedene Spezialisten des Polizeipräsidiums können den französischen Kollegen auf Anforderung zur Seite stehen, sollten diese -wie beispielsweise die Polizeihundeführer im Frühjahr bei Bombendrohungen an Schulen im Elsass- benötigt werden. Mehrere Beamtinnen und Beamte des Polizeipräsidiums werden darüber hinaus für die Dauer, wie schon zuletzt beim Fackellaufes in der Grenzregion, in Frankreich im Einsatz sein. Insbesondere für deutschsprachige Besucher der Spiele stehen sie hier als Ansprechpartner an der Seite ihrer französischen Kollegen parat.
Zwischen den Führungskräften hat sich über die Jahre ein nahezu freundschaftliches Verhältnis gebildet. „Umso mehr ist es bedauerlich,“ so Polizeipräsident Rieger „dass sich Contrôleur Général Laurent Tarasco Ende des Jahres in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet und Général Jude Vinot in der strategische Planung der Gendarmerie nach Paris versetzt wird.“ Beide sicherten dem Offenburger Polizeichef zu, dass durch ihre Nachfolger die Partnerschaft weiter aufrechterhalten und weiter ausgebaut wird.
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INFO-BOX / Zusätzliche Informationen:
Die Beamtinnen und Beamten der Schutzpolizei des Polizeipräsidiums Offenburg pflegen seit langem gute Kontakte mit den Polizeien des Nachbarlandes. Die in direkter Grenznähe befindlichen Dienststellen des Polizeipräsidiums Offenburg – also die Polizeireviere Lahr, Offenburg, Kehl, Bühl und Rastatt sowie deren Polizeiposten – können in ihrem täglichen Dienst auf gewachsene Kontakte, regelmäßige Treffen und gemeinsame Einsätze mit ihren Nachbarn von Police und Gendarmerie zurückgreifen und in Ermittlungsverfahren davon profitieren.
Beispielsweise arbeitet die Police Nationale eng mit ihren deutschen Kollegen zusammen und kontrolliert mit diesen an deutschen Diskotheken mit überwiegend französischen Besuchern, bestreitet gemeinsam als deutsch-französische Fahrradstreife grenzüberschreitende Versammlungen und damit verbundene Einsätze oder führt, wie zuletzt im Mai, gemeinsame Kontrollen in Bezug auf Betäubungsmittelkriminalität durch.
Die gegenseitige Unterstützung bei Motorradkontrollen gehört zwischenzeitlich bei Gendarmerie und Polizei ebenso zu gelebter deutsch-französischer Zusammenarbeit. Wechselseitig sind dabei deutsche beziehungsweise französische Motorrad-Polizisten, zuletzt am Col du Pigeonnier und an der L 83 bei Herrenwies, bei Kontrollen im Einsatz.
Auch gemeinsame Kontrollen in Grenznähe, beispielsweise in Roppenheim, zählen zur etablierten Zusammenarbeit zwischen den grenznahen Dienststellen.
Unkompliziert und zielführend unterstützen seit längerem beim Polizeiposten Rust und dem Polizeirevier Kehl französische Beamten erfolgreich und sind ein Gewinn im Umgang mit französischen Bürgerinnen und Bürgern und der Einsatzbewältigung.
Unkompliziert und effektiv wird auch im Bereich der Diebstahlskriminalität zusammengearbeitet. So können in Deutschland entwendete und in Frankreich aufgefundene Fahrräder durch den direkten Draht zwischen den Sicherheitspartnern schneller einem Delikt und somit auch einem möglichen Besitzer zugeordnet werden. Auch bei ähnlichen Delikten in Grenznähe führten die direkten Kontakte bereits zu erfolgreichen gegenseitigen Hinweisen.
Auch zwischen der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Offenburg und ihrem französischen Pendant findet ein regelmäßiger Austausch statt.
Mit der Section de Recherche der Gendarmerie Strasbourg, finden in gemeinsam geführten Ermittlungsverfahren ein regelmäßiger Austausch statt. Laufende und bereits abgeschlossene Verfahren konnten und werden dadurch zielorientiert und erfolgreich über Staatengrenzen hinaus geführt. Spezialisten wie in den Verhandlungsgruppen, Kriminaltechniker oder Fahnder stehen ebenso im Austausch mit ihren französischen Kollegen.
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