Villingen-Schwenningen (ots) –
Bereits zum 30. Mal trafen sich in der vorletzten Septemberwoche etwa 150 Kriminaltechnikerinnen und -techniker aus dem In- und dem benachbarten Ausland an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg zum renommierten viertägigen Internationalen Kriminaltechnik-Seminar (IKS).
Bei der Begrüßung der Teilnehmenden hob der Vizepräsident der Hochschule, Jürgen von Massenbach-Bardt, die Veranstaltung als ein „Aushängeschild“ im Fortbildungsprogramm der Bildungseinrichtung hervor und verwies in seiner Ansprache neben dem wichtigen fachlichen Austausch auch auf die wertvollen Netzwerke, die bei dem jährlich unter der Leitung der Fachgruppe Kriminaltechnik stattfindenden Seminar geknüpft werden.
Für eine schöne Überraschung sorgte eingangs der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kriminalistik (DGfK), Herr Prof. Thomas Gundlach, der mit einem Grußwort und dem Überreichen eines Geschenkes nebst Urkunde dem Leiter der Fachgruppe Kriminaltechnik, Kriminaldirektor Frank Huber, und seinem Fachgruppenteam anlässlich der 30. Jubiläumsausgabe herzlich gratulierte.
Ein besonderer Dank erging seitens Herrn Prof. Gundlach ebenso an Sebastian Tanski als Verantwortlichem des Veranstaltungsteams, das seit vielen Jahren in professioneller Manier den Ablauf der Seminare organisiert.
Das IKS bot auch in diesem Jahr wieder eine Vielfalt an Fachthemen rund um die Kriminaltechnik. So wurden neben interessanten Fällen aus der Praxis insbesondere aktuelle Forschungsergebnisse, Entwicklungen und Methoden sowie strategische Sichtweisen vorgestellt. Zudem war es den Teilnehmenden in einem praktischen Part möglich, mittels VR-Brillen dreidimensionale Tatortrekonstruktionen in einer interaktiven mobilen Anlage des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg auf dem Hochschul-Campus in Villingen-Schwenningen selbst zu erleben.
Erstmals in der Geschichte des IKS konnten eine Ermittlerin und ein Ermittler aus dem Department des CID der US Army (Criminal Investigation Division) als Referierende gewonnen werden. Durch die beiden Special Agents wurden das Aufgabenportfolio sowie wesentliche Aspekte zur Analyse von Blutspurenmustern vorgestellt.
Ein weiterer Höhepunkt der Jubiläumsveranstaltung stellten die Vorträge von Theo Kelz aus Österreich dar. Dem pensionierten Kontrollinspektor aus dem österreichischen Bundesland Kärnten wurden im August 1994 in Ausübung seines Dienstes beide Hände durch die Detonation einer Rohrbombe abgerissen, die der damaligen Attentatsserie des Briefbombers Franz Fuchs zuzuordnen war.
Nach Skizzierung der Ermittlungen beschrieb Herr Kelz in bewegender Weise sein Leben nach diesem Schicksalsschlag. Seiner „unbeschreiblichen Willenskraft“ war es zu verdanken, dass ihm sechs Jahre nach dem schrecklichen Vorfall zwei fremde Hände erfolgreich transplantiert werden konnten.
Kriminaldirektor Frank Huber zeigte sich bei der Verabschiedung der Teilnehmenden äußerst zufrieden über den Verlauf des Seminars und bedankte sich für die regen und tiefgreifenden Diskussionen unter den Spezialistinnen und Spezialisten.
Resümierend kann aus den zahlreichen Beiträgen und Gesprächen unter den Experten aus Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich, der Schweiz sowie den Vereinigten Staaten von Amerika, nach der diesjährigen Jubiläumsveranstaltung wieder einmal festgehalten werden, dass das IKS aus der Welt der Kriminaltechnikerinnen und -techniker nicht mehr wegzudenken ist. Man darf deshalb wieder auf das nächstjährige Programm und die Fortführung der „Erfolgsgeschichte“ im 31. IKS gespannt sein.
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