Hamburg (ots) –
Mittelständische Unternehmen konkurrieren nicht nur um Kunden, sondern auch um Talente. Dabei sabotieren sie sich oft selbst, indem sie unattraktive Stellenanzeigen erstellen, falsche Botschaften senden oder ungeeignete Benefits anbieten. Solche Fehltritte schrecken potenzielle Bewerber ab und führen dazu, dass wertvolle Talente ungenutzt bleiben.
„Oft entscheiden die kleinen Dinge darüber, ob sich ein Bewerber für oder gegen ein Unternehmen entscheidet. Bereits hässliche Bilder können daher potenzielle Bewerber abschrecken“, verrät Norbert Nagy. Als Unternehmensberater für mittelständische Unternehmen kennt er die häufigsten Fallstricke genau. Nachfolgend verrät er die 10 Fehler, die jeden Bewerber verjagen.
10 Fehler, die mittelständische Unternehmen vermeiden können
1. Stock-Bilder
Mal eben Stock-Fotos herunterzuladen, geht schnell. Es vertreibt aber auch schnell interessierte Bewerber, da sich niemand mit solchen Bildern und den darauf abgebildeten Personen identifizieren kann. Bewerber wollen sehen, wer wirklich in ihrem potenziellen Team arbeitet. Je authentischer die Bilder sind, desto mehr überzeugen sie. Außerdem suggerieren austauschbare Stock-Fotos, dass auch die Mitarbeiter als austauschbar betrachtet werden. Das gilt es zu vermeiden.
2. Das Hochladen eines Lebenslaufs verlangen
Wenn Bewerber verpflichtet werden, ihren Lebenslauf hochzuladen, entscheiden sich viele gegen eine Bewerbung. Das trifft nicht mehr den Nerv der Zeit. Welche Kompetenzen ein Bewerber mitbringt, kann man schließlich auch auf anderem Wege herausfinden, als über einen Lebenslauf. Dazu kommt, dass Bewerbungsverfahren heute so einfach wie möglich sein sollten. Wer erst seinen Lebenslauf aktualisieren und hochladen muss, verliert schnell die Lust an der Bewerbung.
3. Fehlender Social-Media-Auftritt
Bevor sie Kontakt zu einem Unternehmen aufnehmen, informieren sich mögliche Bewerber heutzutage überwiegend auf Social Media. Wer auf Facebook, Instagram und Co. nicht vertreten ist, gibt Bewerbern demnach keine Möglichkeit, das Unternehmen besser kennenzulernen. Menschen wollen sich bei Menschen bewerben, nicht bei E-Mail-Adressen.
4. Minderwertiges Bildmaterial
Eigene Fotos zu machen, ist ehrenwert, sie müssen allerdings hochwertig sein. Qualitativ minderwertige Fotos sind dabei sogar fast schlimmer als Stock-Fotos. Die firmeneigene Webseite, Social Media, Flyer und viele weitere Medien verlangen nach professionellen Fotos. Schlechtes Bildmaterial schreckt nicht nur Bewerber ab, sondern auch Kunden.
5. Schlechte Kununu-Bewertungen
Auf Kununu können Arbeitnehmer ihren Arbeitgeber anonym bewerten. Hier sehen Interessenten immer öfter nach, um die Erfahrungsberichte anderer zu lesen! Es lohnt sich deshalb, die eigenen Mitarbeiter zu motivieren, dort ihre Erfahrungen zu teilen.
6. Abgegriffene Floskeln
Schlagwörter wie „tolles Team“ oder „flache Hierarchien“ sagen eigentlich nur eines: Hier war jemand zu bequem, um individuelle Texte zu schreiben, die das Unternehmen persönlich darstellen. Es lohnt sich also, doch ein wenig länger darüber nachzudenken, was einen Bewerber beim Lesen einer Stellenanzeige wirklich interessiert und überzeugt.
7. Hohe Erwartungen, aber wenig Vorteile
Apropos Benefits: Wohl jeder hat sich schon einmal gegen eine Bewerbung entschieden, weil ein Unternehmen im Inserat viel zu hohe Erwartungen formuliert und gleichzeitig keine wirklich attraktiven Vorteile geboten hat. Viel sinnvoller ist es, in einer Anzeige die Vorteile zu kommunizieren und den Bewerber nicht mit zahlreichen Erwartungen zu verschrecken. Denn auf dem derzeitigen Arbeitsmarkt fragen Bewerber sich, was ein Unternehmen für sie tun kann, nicht umgekehrt.
8. Endlose Interview-Prozesse
Wenn Bewerber das Gefühl haben, in der Warteschleife bleiben zu müssen, bis sie mehrere „Verhöre“ absolviert haben, unterschreiben sie eben bei der Konkurrenz. Natürlich ist eine gewisse Wartezeit in Ordnung – schließlich weiß ein Bewerber so, dass ein Unternehmen ordentlich abwägt. Aber wenn nach Runde 4 oder 5 immer noch keine Entscheidung getroffen ist, kapituliert selbst der geduldigste Kandidat.
9. Veraltete Webseite
Dass der Social-Media-Auftritt überzeugen muss, wurde bereits erläutert. Doch das heißt noch lange nicht, dass Interessenten nicht auch auf der Webseite nach Informationen des Unternehmens suchen. Es reicht also nicht, Instagram und Co. zu pflegen, während die Webseite 2012 das letzte Mal aktualisiert wurde. Wer eine „steinzeitalterliche“ Webseite hat, schießt sich für Bewerber – und ganz nebenbei auch Kunden – ins Aus. Denn wer weiß, ob nicht auch solche veralteten Strukturen im Unternehmen herrschen.
10. Mangelnde Flexibilität
Nicht zuletzt gilt: Wer junge Talente begeistern will, muss ihnen eine attraktive Work-Life-Balance bieten, die Raum lässt für Familie, Freunde und persönliche Interessen. Flexibilität bei Arbeitszeit und Einsatzort anzubieten, ist daher eine Grundvoraussetzung!
Über Norbert Nagy:
Norbert Nagy, Viet Pham Tuan, Wolf Moog und Valentino Stein sind die Gründer und Geschäftsführer der SocialNatives GmbH. Gemeinsam unterstützen sie mittelständische Unternehmen dabei, qualifizierte junge Mitarbeitende zu gewinnen. Ihr Angebot umfasst dabei das Employer Branding, HR-Marketing und Social Recruiting. https://socialnatives.de.
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