Karlsruhe (ots) –
24,2 Millionen Euro Schadenssumme wurden im Jahr 2022 durch Ermittlungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Karlsruhe aufgedeckt.
„Nach wie vor halten viele Schwarzarbeit für ein Kavaliersdelikt bzw. denken in erster Linie nur an den Steuerschaden für den Staat. Viel schwerer wiegt jedoch unter Umständen das Schicksal der „schwarz beschäftigten“ Personen. Wer „schwarzarbeitet“, ist weder krankenversichert noch wird in die Rentenkasse einbezahlt. Im Falle eines Unfalls während der Arbeit ist die Person folglich überhaupt nicht abgesichert und ein Anspruch auf Rente erlangt die Person für die Dauer der Beschäftigung ebenfalls nicht. Die Zustände, die wir bei unseren Ermittlungen regelmäßig aufdecken, erinnern mitunter an moderne Sklavenhaltung, so Henrik Schmieding, Leiter der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Karlsruhe.
Für das vergangene Jahr 2022 kann die Schwarzarbeitsbekämpfungseinheit, die an den Standorten Karlsruhe, Rastatt, Ludwigshafen und Heidelberg mehr als 260 Einsatzkräfte beschäftigt, folgende Ergebnisse vorweisen:
– 1.394 Arbeitgeberprüfungen und 13.514 Personenüberprüfungen
wurden in 2022 durchgeführt.
– Die Anzahl abgeschlossener Strafverfahren stieg in 2022 um 316
Verfahren auf 4.416.
– Die eingeleiteten Bußgeldverfahren sind in 2022 um 152 Verfahren
gestiegen, auf 1.095
– Insgesamt wurden durch die Gerichte 479 Monate Freiheitsstrafen
festgesetzt.
„Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung werden zunehmend in professionell organisierter Form begangen und stehen häufig im Zusammenhang mit anderen Deliktsfeldern, z.B. Steuerhinterziehung, Urkundenfälschung und Geldwäsche“. Umso wichtiger ist, laut Schmieding ein ganzheitlicher Ermittlungsansatz und eine enge Zusammenarbeit mit anderen Ermittlungsbehörden.
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