Nürnberg (ots) –
Retouren im Onlinehandel sind bekanntermaßen ein großes Problem. Nicht nur sind sie lästig – sie schaden auch der Wirtschaft und der Umwelt. Studien zufolge verursachen Rücksendungen bei rund 50 Prozent der Händler ein Minusgeschäft – von den logistischen Herausforderungen ganz zu schweigen. Häufig ist der Aufwand für die Rückabwicklung und Wiedereinlagerung immens, weshalb ein Großteil der zurückgeschickten Ware im Müll landet. Jetzt gibt es Automaten, die diese Retourenpakete einzeln verkaufen. Die Kunden zahlen einen Pauschalbetrag und erhalten ein Überraschungspaket.
Die Idee, Retouren über Automaten zu verkaufen, ist ein innovativer Ansatz, um überschüssige Waren zu verwerten und die Entsorgungskosten zu minimieren. Allerdings sollten Onlinehändler die langfristige Wirtschaftlichkeit und die möglichen Auswirkungen, so zum Beispiel auf die Kundenzufriedenheit, sorgfältig abwägen. Es ist essenziell, dass Händler nicht nur die Symptome angehen, sondern auch die Ursachen für die hohe Retourenquote ins Auge fassen, damit Rücksendungen nicht zum Umsatzkiller für das eigene Geschäft werden. Wie sinnvoll Retourenpakete aus dem Automaten sind und was Onlinehändler bei der Umsetzung beachten sollten, verrät dieser Artikel.
Der aktuelle Hype um Retourenautomaten
Tatsächlich ist die Idee, Retouren weiterzuverkaufen, nicht neu – wohl aber der aktuelle Hype um dieses Thema. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen hat die Corona-Pandemie den Onlinehandel stark wachsen lassen – mit der Folge, dass die Anzahl der Rücksendungen erheblich zugenommen hat. Onlinehändler suchen deshalb vermehrt nach geeigneten Lösungen, um hohe Kosten und logistische Probleme zu vermeiden. Gleichzeitig wächst das Umweltbewusstsein der Verbraucher: Immer mehr Kunden legen Wert darauf, dass Produkte und Ressourcen bedacht genutzt werden. Den Wiederverkauf von Retouren über Automaten sehen sie daher als nachhaltige Alternative. Die Medien, vor allem Social Media, verstärken den Hype zusätzlich.
Aktuell ähneln die Retourenautomaten einer Wundertüte: Kunden kaufen ein Paket, ohne zu wissen, was sich darin verbirgt. Das hat einen gewissen Reiz. Zudem machen die Automaten Verbraucher auf die hohe Zahl an Rücksendungen aufmerksam. Folglich kann es sich durchaus lohnen, Retourenautomaten als Teil der eigenen Retourenstrategie einzusetzen. Auf Dauer braucht es allerdings weitere Konzepte, um die Ursachen für hohe Retourenquoten zu adressieren. Dazu gehören zum Beispiel bessere Produktbeschreibungen, ein effizienteres Retourenmanagement und hochwertigere Produkte.
Darauf müssen Onlinehändler achten
Händler, die mit dem Gedanken spielen, eigene Automaten aufzustellen, müssen einige Dinge beachten. Zum einen gilt es, einen gut besuchten und leicht zugänglichen Standort zu wählen – so zum Beispiel Einkaufszentren, stark besuchte Innenstadtanlagen oder Bahnhöfe. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Qualität der angebotenen Produkte. Auch, wenn es sich um Rücksendungen handelt, sollte die Ware in den Retourenpaketen in einwandfreiem Zustand sein. Die Kunden dürfen nicht das Gefühl haben, minderwertige oder beschädigte Produkte zu erhalten. Damit sich der Wiederverkauf für beide Seiten lohnt, sollten die Angebote preislich attraktiv, aber trotzdem wirtschaftlich rentabel sein. Auch eine gründliche Kalkulation und ein durchdachtes Marketingkonzept sind wichtig, damit die Konsumenten überhaupt von dem Automaten Kenntnis nehmen.
Rechtliche Rahmenbedingungen sind ebenfalls zu berücksichtigen. Im Fokus steht dabei der Schutz der persönlichen Daten der ursprünglichen Käufer. Sämtliche personenbezogenen Daten, seien es Lieferscheine, Adressen auf den Verpackungen oder Rechnungen, müssen vollständig unkenntlich gemacht werden. Das schließt Namen, Telefonnummern und Zahlungsinformationen ein. Denn das Datenschutzgesetz schreibt vor, dass solche Daten nur für ihren ursprünglichen Zweck verwendet werden dürfen. Einzuhalten sind außerdem die gesetzlichen Vorgaben zu Garantie und Gewährleistung. Käufer von Retouren haben diesbezüglich die gleichen Rechte wie Erstkäufer.
Klare Regeln für die Weiterverwertung
Das Konzept der Retourenautomaten funktioniert übrigens auch deshalb, weil Logistikunternehmen wie DHL klare Regeln für die Weiterverwertung nicht abgeholter Pakete haben. Wenn Empfänger ihre Pakete nicht innerhalb einer bestimmten Frist, meist zwischen sieben und 14 Tagen, abholen, versucht das Logistikunternehmen, das Paket an den Absender zurückzusenden. Gelingt das nicht, darf die Ware nach weiteren Fristabläufen und vergeblichen Zustellversuchen anderweitig verwertet werden. Allerdings haben Unternehmen und Marken rechtliche Möglichkeiten, sich gegen den Weiterverkauf ihrer Produkte in Automaten zu wehren, wenn in den Verträgen und Geschäftsbedingungen entsprechende Klauseln enthalten sind.
Alles in allem sind Retourenautomaten eine innovative Idee, um überschüssige Waren zu verwerten und die Entsorgungskosten zu minimieren. Ob sie langfristig erfolgreich sind, hängt allerdings von der Umsetzung ab. Wichtig ist, dass Onlinehändler die rechtlichen Rahmenbedingungen einhalten und weitere geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Ursachen für hohe Retourenquoten zu bekämpfen.
Über Konstantinos Vasiadis und elvinci:
Unternehmen aus der Produktion und dem Handel profitieren von der guten Wirtschaftslage in Deutschland. Doch Überproduktion, Rücksendungen oder Ähnliches binden Ressourcen und verursachen unnötige Kosten. Konstantinos Vasiadis ist Geschäftsführer von elvinci. Er und sein Team haben sich darauf spezialisiert, diese Problematik ökonomisch und nach dem Maximalprinzip zu lösen. Weitere Informationen unter: https://www.elvinci.de/.
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