Hannover (ots) –
Ein klares Bekenntnis zum Deutschen Feuerwehrverband und zu den Feuerwehren in ganz Deutschland gab Bundesinnenministerin Nancy Faeser anlässlich des Festaktes zur Eröffnung des 29. Deutschen Feuerwehrtages in Hannover ab. Gleichzeitig würdigte die Ministerin in ihrer Festansprache gleich mehrfach das Engagement und die Arbeiten der Feuerwehren in den unterschiedlichsten Einsatzlagen und für die Gesellschaft im Allgemeinen: „Die Feuerwehr ist der wesentliche Bestandteil der Sicherheitsarchitektur in Deutschland, so müssen wir sie auch behandeln“, betonte Faeser.
Damit ging sie auch unmittelbar auf die Forderung von Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), ein, der eine ständige Vertretung des Deutschen Feuerwehrverbandes als direkte Vertretung der Feuerwehren im neuen Gemeinsamen Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz des Bundes und der Länder gefordert hatte. Faeser sicherte hier ihre Unterstützung bei der Durchsetzung dieser Forderung zu. Sie forderte aber auch die Länder auf, mit dem Bund gemeinsam an einem Strang zu ziehen.
Schon zu Beginn ihrer Rede machte Faeser deutlich, dass ihr der Dialog und der Austausch mit dem Deutschen Feuerwehrverband wichtig sind und auch in Zukunft fortgesetzt werden. Ebenso sprach sie sich für eine gemeinsame Aufarbeitung der Einsätze im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen aus. „Wir müssen aufarbeiten, um Dinge besser zu machen“, erklärte sie insbesondere bezüglich der Einsatzkoordination.
DFV-Präsident Banse zu „Pflichtjahr“: Langfristiges Engagement wie Wehrersatzdienst ist sinnvoller
DFV-Präsident Karl-Heinz Banse bezog in seiner Rede Stellung zum Thema „Pflichtjahr“ etwa in der Feuerwehr: „Die Ausbildung in der Feuerwehr ist im Verhältnis zu diesem Jahr zu lang.“ Er nannte als Lösungsansatz die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht: „Wer diese aus Gewissensgründen ablehnt, kann sich mit Wehrersatzdienst langfristig bei der Feuerwehr oder einer Hilfsorganisation engagieren.“
Im Rahmen der Eröffnung des 29. Deutschen Feuerwehrtages erläuterte Banse, dass dieser dazu diene, die Interessen der Feuerwehren gegenüber der Politik deutlich zu machen und die Erwartungen für die kommenden Jahre festzuschreiben. „Ein wichtiges Thema wird hier die Feuerwehrrente sein“, kündigte er mit Blick auf die 69. Delegiertenversammlung des DFV am kommenden Samstag an.
Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil hatte zuvor in seinem Grußwort die Forderung an den Bund aufgestellt, für den Zivilschutz zehn Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen, um „die Feuerwehren in den kommenden Jahren wieder up to date“ zu bringen. „Wir brauchen Menschen und Technik, aber auch die richtige Haltung“, erklärte er.
Internationales Netzwerk: Ausländische Feuerwehrdelegationen bei Festakt
Den Festakt verfolgten auch zahlreiche ausländische Feuerwehrdelegationen. Besonderen Applaus erntete die Vertretung der Feuerwehren aus der Ukraine, deren Teilnahme am 29. Deutschen Feuerwehrtag Bundesinnenministerin Faeser als „starkes Zeichen“ sah. DFV-Präsident Banse erinnerte in diesem Zusammenhang an die DFV-Ukrainehilfe, für die es auf der parallel stattfindenden Weltleitmesse INTERSCHUTZ mehrere Spendenaktionen gibt. Unter anderem wird die Deutsche Messe AG je ein Euro von jeder Eintrittskarte an den DFV geben.
Zum Schluss folgten noch zwei besondere Ehrungen. Präsident Banse überreichte an Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay und an den niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold. Damit würdigte der Deutsche Feuerwehrverband auch gleichzeitig die Unterstützung der Stadt Hannover und des Landes Niedersachen, die die Durchführung des Deutschen Feuerwehrverbandes in der Stadt Hannover erst möglich gemacht hätten.
Der 29. Deutsche Feuerwehrtag findet in Zusammenarbeit mit dem Land Niedersachsen, dem Landesfeuerwehrverband Niedersachsen, der Stadt Hannover sowie der Feuerwehr Hannover vom 20. bis 25. Juni 2022 in der niedersächsischen Landeshauptstadt statt. Informationen zur Veranstaltung werden unter www.feuerwehrverband.de veröffentlicht.
(Friedrich Kulke, DFV-Presseteam)
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