Koblenz (ots) –
Die Auswertung von Luftbildern und Infrarotaufnahmen ist unverzichtbare Informationsquelle für die Streitkräfte zur Erkennung von Freund und Feind sowie zur Überwachung der eigenen Kräfte im Einsatzgebiet. Mit einem heute geschlossenen Vertrag beschafft das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) bis zu fünf sogenannte verlegefähige Ground Exploitation Systeme. Diese Containersysteme ersetzen Auswerteanlagen, die altersbedingt nicht mehr verlegefähig sind und die aktuell gültigen Anforderungen der Arbeitssicherheit nicht länger erfüllen.
„Das verlegefähige Ground Exploitation System ermöglicht eine weltweit autarke Auswertung, auch außerhalb von Infrastruktur und unabhängig von Energiequellen. Die Module können schnell an nahezu jeden Ort der Welt gebracht und dort dauerhaft betrieben werden“, zeigt sich der zuständige Projektleiter Olaf Brenner zufrieden. Der Transport der Containersysteme sei sowohl per LKW, Flugzeug oder auf dem Seeweg möglich. Mit ihnen werde die sogenannte Abbildende Aufklärung und Überwachung im Einsatzgebiet sichergestellt. Neben verschiedenen Drohnen können bei Bedarf auch die Kampfflugzeuge Tornado und Eurofighter Luftbildaufnahmen erstellen. Diese Daten müssen im Anschluss durch Fachpersonal ausgewertet werden.
Die neuen Systeme bestehen aus je 17 20-Fuß-Containern, in denen die zur Luftbildauswertung benötigte IT-Ausstattung, Klimatisierungs- und Stromerzeugeraggregate untergebracht sind. Die neue IT ermöglicht eine Trennung unterschiedlicher Informationen mit verschiedenen Geheimhaltungsgraden. Ein adaptiver ballistischer Schutz sowie ein Wetterschutzdach sind ebenfalls integriert.
Insgesamt werden zunächst vier verlegefähige Ground Exploitation Systeme beschafft. Zusätzlich sieht der Vertrag die Ausbildung von Administrations- und Bedienpersonal für die Luftbildauswerteanlage sowie von technischem Personal für das Containersystem vor. Außerdem sind die Integration der Klimamodule und Stromerzeugeraggregate, des ballistischen Schutzes sowie die Lieferung der technischen Dokumentation vereinbart.
Die vier Systeme sollen im Zeitraum von Oktober 2024 bis Februar 2026 an die Luftwaffe als zukünftigen Nutzer ausgeliefert werden. Die optionale fünfte Station wird im Falle einer spätmöglichster Optionsauslösung bis August 2027 geliefert.
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